Kinderbetreuung im Tausch mit Sorge und Pflege

Idee

Die jüngeren Generationen mit in die QuartierPflege zu integrieren ist eines unserer Grundanliegen. Gleichwohl sind Familien heutzutage dem alltäglichen Wahnsinn von Pendeln, Arbeit von Mann und Frau sowie der Kindererziehung ausgesetzt. Warum sollte da noch Zeit für die Sorge und Pflege von Nachbar:innen bleiben?

Wir denken da an einen klassischen Tausch zu beiderseitigem Vorteil. Die QuartierPflege organisiert eine Aufsicht und Betreuung im Quartier, so dass Kinder bei Ausfallzeiten und Ferien in der Kita oder in der Schule trotzdem versorgt sind. Damit würde das Familienleben bisweilen leichter zu organisieren sein. Im Gegenzug stellen wir uns vor, dass ein Einkauf, ein Wäsche-Waschen oder ein gemeinsamer Spaziergang oder Spiele-Abend möglich wäre. Ein Tausch also zwischen Kinderbetreuung und Sorge & Pflege.

Titel: Mit Schirm, Charme und gemalter Melone. © F. Kiel

Titel: Mit Schirm, Charme und gemalter Melone. © F. Kiel

Stabile Rahmenbedingungen

Aufsicht

Die Aufsicht im Quartier muss geklärt sein. Deswegen laden wir zu unserer Veranstaltung am 20. Februar Vertreter:innen des städtischen Eigenbetriebs der Kindertagesstätten aus Halle ein. Denkbar wäre eine Kooperation mit einem städtischen Kindergarten oder einer privaten Einrichtung in direkter Nähe des Rosengartens.

Alternativ und vielleicht sogar pragmatische wäre der Einsatz von Tagesmüttern bzw. Tagesvätern aus der Nachbarschaft. Hier sind einige Kombinationen gut denkbar. Eine qualifizierte Tagesmutter stellt die Aufsicht und Betreuung von Kindern sicher. Ältere Menschen, die einen Pflegegrad zum Beispiel wegen körperlicher Einschränkungen besitzen können aber dennoch vorlesen oder mit den Kids ein Spiel spielen. So würde aus einer Aufsicht gleichzeitig eine gemeinschaftliche Sorge für ältere Menschen.

Transport

Wenn in einer Kita oder Schule Ausfallzeiten entstehen muss ein Transport organisiert werden. Das ist eine logistische Frage, die gelöst werden muss.

Versicherung

Eine Absicherung der Aufsicht führenden Personen als auch ein Versicherungsschutz der Kinder muss gewährleistet sein. Dazu gibt es zahlreiche Versicherungsoptionen, die von einer gesetzlichen Unfallversicherung bis hin zu privaten oder gewerblichen Haftpflichtversicherungen reichen. Träger einer solchen Versicherung wäre beispielsweise ein Nachbarschaftsverein für den Rosengarten, so dass keine Hürden für einzelne Familien oder Nachbar:innen entstehen.

Zu beiderseitigem Vorteil

Eine klare Regelung für den Austausch von Betreuungszeiten sollte getroffen werden. Selbst wenn wir annehmen, dass eine Stunde Kinderbetreuung in eine Stunde Sorge und Pflege für ältere Menschen gemünzt würde, hätten alle Seiten Vorteile. Denn

  • ein Einkauf für die Familie kann doch auch ein Einkauf für die Familie und einen älteren Nachbarn sein, ohne dass wesentlich mehr Zeit investiert werden muss. Wenn ein Einkauf mit einer Stunde gewertet würde, wäre der reale Aufwand vielleicht eine halbe Stunde.

  • eine Hausaufgabenhilfe von Kindern kann gruppenweise organisiert und aufgefangen werden. Wenn nur eine Person Aufsicht führen muss, würden sich die Familien den anfallenden Aufwand für die Nachbarschaftshilfe teilen können.

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